Verwandlung eines Fabrik-Areals
Seit wenigen Tagen ist das vollendete Werk auf dem früheren Fabrikareal der Zwicky & Co. AG zu bewundern. Die Verwandlung von Baufeld »D« in ein urbanes Wohnquartier mit Büros und Geschäften ist ein gutes Beispiel für die Projektentwicklungs-Kompetenz von Gross.
Am Beginn der Zusammenarbeit stand eine Projektidee, die es zu optimieren galt. Die Bauherrschaft wünschte sich einen Entwicklungspartner, der als Generalplaner die Weiterentwicklung bis zur Fertigstellung als Totalunternehmung übernimmt. Innert weniger Wochen integrierte Gross das bisherige Team und bereicherte die Planung mit dem eigenen Know-how. Das Hauptaugenmerk galt Kosten und Termin. Die überzeugende Lösung dieser anspruchsvollen Aufgabe führte schliesslich zum TU-Auftrag. Im Herbst 2017 starteten die Bauarbeiten.
Einen neuen Stadtteil zu bauen, ist keine Kleinigkeit. Insbesondere, wenn Architektur und bautechnische Anforderungen eine anspruchsvolle Aufgabe darstellen. Unter dem rund 2 1/2 Hektar grossen Gelände verbindet eine Tiefgarage die fünf Baukörper, welche jeweils 7 bis 8 Stockwerke hoch sind. Zur einen Seite schottet sich das Ensemble in Richtung Strasse und Bahngleise ab. Auf der anderen, beruhigten öffnen sich zwischen den polygonen Grundrissen »Häuserschluchten« deren begrünte Topografien zum Verweilen einladen. Der Name Riedgarten darf wörtlich genommen werden. Die Fassadengestaltung wirkt einheitlich, obwohl jeder Baukörper sein eigenes Design aus Beton und gewellten Faserzementplatten besitzt. Auch die übrige Ausstattung und die Haustechnik wurden mit einem hohen Qualitätsstandard ausgeführt.
Die Gestaltung stammt von LOCALARCHITECTURE sàrl aus Zürich. Das Auftragsvolumen liegt bei 86 Millionen CHF. Im April 2020 wurde die Überbauung übergeben.
Baureportage vom Zwicky Riedgarten
Direkt am Ufer der Glatt standen früher die Fabriken der Zwicky & Co. AG. Ab 1841 wurden dort hochwertige Seidenzwirne hergestellt und in die ganze Welt geliefert. Heute entsteht, wo einst ein Industrieareal war, ein neuer urbaner Stadtteil.
Gross Wallisellen konnte sich mit ihrem Wettbewerbsbeitrag als Totalunternehmung für die Realisierung von Baufeld »D« durchsetzen. Es galt das geballte Realisierungs-Know-how einzubringen und die Planung zu optimieren. Der kostenbewusste und bautechnisch wie architektonisch niveauvolle Vorschlag überzeugte die Bauherrschaft. Im Sommer 2017 haben die Arbeiten begonnen. Mittlerweile ist das Projekt auf die Zielgerade eingebogen. Im Frühjahr 2019 wurde der Rohbau fertiggestellt. Die Einheiten verteilen sich auf fünf Baukörper.
Das obere Bild rechts zeigt die Küche von einem der offen gestalteten Wohnräume. Ab April 2020 können diese von ihren zukünftigen Bewohnern bezogen werden. Das untere Bild rechts zeigt Haus 5, welches den östlichsten Punkt des Areals direkt an der Kreuzung von Glatt und Bahnstrecke markiert. Aktuell ist der Innenausbau der 215 Mietwohnungen im Gange.
Wachstum eines neuen Stadtteils
Auf dem Areal der ehemaligen Seidenzwirnerei Zwicky & Co. AG wächst ein neuer Stadtteil. Der übergeordnete Gestaltungsplan wurde im Januar 2012 rechtsgültig. Das Zwicky-Areal, welches sich über zwei politische Gemeinden erstreckt, wurde in eine Planung zusammengefasst und auf verschiedene Baufelder aufgeteilt. Die ersten Etappen konnten im Juli 2015 bezogen werden. Das Teilgebiet, Baufeld »D«, wurde als eines der letzten Baufelder des ehemaligen Industrieareals entwickelt, liegt im westlichen Bereich des Zwicky-Areals und weist eine Gesamtfläche von rund 24.767 m² auf. Das Gebiet wird im Norden durch die Glatt, im Osten durch das SBB Viadukt und im Süden durch die Überlandstrasse und im Westen durch die Autobahn begrenzt.
Projektentwicklung / Optimierung
Das Projekt »Zwicky-Riedgarten«, so die Idee der Baueherrschaft (Zwicky & Co. AG), sollte unter Beizug eines Totalunternehmers optimiert und realisiert werden. Die Bauherrschaft suchte in einem Wettbewerbsverfahren einen Totalunternehmer (TU), der zuerst als Entwicklungspartner bzw. als Generalplaner das bestehende Planerteam übernimmt und sein ganzes Wissen für die Komplementierung eines wirtschaftlichen Bauprojekts einbringt. Die Gross Generalunternehmung AG ZH erreichte in dieser kurzen Optimierungsphase, welche wenige Wochen dauerte, das Kostenziel der Bauherrschaft und erhielt als Dank für die Erreichung des Zielwertes den TU-Auftrag. Die Bauherrschaft ist überzeugt, dass durch die frühzeitige Einbindung der Gross Generalunternehmung AG ZH das anspruchsvolle Projekt termingerecht und kostenbewusst in bautechnisch und architektonisch hochstehender Qualität realisiert werden kann.
Das Ortsbild prägen
Die Wohn- und Geschäftsüberbauung weist fünf separat stehende Baukörper mit je sieben bis acht Geschossen auf. Die präzis gesetzten Volumen bilden einerseits einen Lärmriegel, anderseits öffnen sie die ruhigen Innenhöfe Richtung Glatt. Der erhöhte Innenhof trennt den öffentlichen Fussweg entlang der Glatt und den halböffentlichen Bereich zwischen den Wohnbauten. Eine Einstellhalle verbindet sämtliche Bauten im Untergeschoss. Darüber erheben sich fünf Hochbauten mit Gewerbe und Wohnnutzungen. In den Erdgeschossen und teils in den Hofgeschosse sind die Gewerberäume für produzierendes Gewerbe und Atelierräumlichkeiten angeordnet.
Grosszügige Wohnlandhschaften
Die Wohnungen sind als »durchgehendes Wohnen« konzipiert. Die offene Küche, der Essbereich, sowie der Wohnraum bilden einen gemeinsamen Raum, welcher an zwei Seiten der Fassade stösst und somit mit Tageslicht durchflutet wird. Die Küche und Nebenräume, sowie die Erschliessung befinden sich auf der lärmzugewandten Seite. Zur ruhigen Hofseite orientieren sich die Schlafzimmer und die Wohnbereiche. Diese werden räumlich durch grosszügige Balkone oder Loggias gefasst.
Bauherrschaften
Zwicky & Co. AG
8304 Wallisellen
Raiffeisen Pensionskasse Genossenschaft
9001 St. Gallen
Architekt und Ingenieure
BDS Security Design AG
3006 Bern
Kennzahlen
Gebäudevolumen nach SIA 416
111.848 m³
Geschossfläche nach SIA 416
35.504 m²
Auftragsvolumen
CHF 86 Mio.